Ich schreibe seit vielen Jahren. Meinen ersten Roman habe ich 2003 verfasst, als bei einer großen Produktion der Streit mit den Geldgebern eskalierte. Ich war gerade in eine größere Wohnung gezogen, verbrachte nun aber meine Tage draußen. Die Karriere war weg, der Stress auch, ich hatte auf einmal sehr viel Zeit. Auf einer Bank am Hamburger Stadtparksee begann ich aus einer Laune heraus eine Kurzgeschichte. Als sie länger wurde nannte ich sie Novelle und als sie mich komplett mitriss merkte ich, dass ich einen Roman schrieb. Wenig später gestand ich mir ein, dass das Schreiben meine eigentliche Leidenschaft und vielleicht auch mein größtes Talent ist.
Danach habe ich neben meinen Tätigkeiten in der Kultur- und Medienbranche weiter geschrieben. Ich habe große und spannende Projekte begleitet, aber immer wieder gemerkt, dass ich eigentlich nur Geschichten erzählen möchte. 2010 habe ich mir eingestanden, dass Kompromisse zu nichts führen und Schreiben für mich Berufung ist. Ich habe meinen Job gekündigt und mir eine Agentur gesucht. Um mich über Wasser zu halten, war ich weiterhin selbstständig tätig, aber so weit es ging, habe ich mit meinem alten Leben gebrochen. Fasziniert von dieser speziellen Romantik habe ich nachts in Berliner Bars und Clubs gearbeitet und tagsüber geschrieben. Für mich war es eine Zeit des Ausprobieren, des Übergangs, denn meine Agentin und ich waren uns sicher, dass es bald »abgehen« würde. Von Bastei Lübbe bis Suhrkamp gab es Interessenbekundungen in hoher Zahl. Die folgenden Gespräche schienen die Euphorie zu bestätigen, aber in irgendeinem Gremium kam immer die Ablehnung. Knapp daneben ist und bleibt auch vorbei.
2015, nach fünf Jahren des fokussierten Schreibens und Werbens, ist für mit die Zeit der Tat gekommen. Ich werde meine Romane alleine herausbringen und in diesem Blog darüber schreiben. Die Möglichkeiten des »Selfpublishings« sind komfortabel wie nie. Jeder kann heutzutage ganz leicht seine Geschichten zu Büchern machen. Wie alles ist das Fluch und Segen zugleich. Nicht alles ist es wert, gelesen zu werden, aber ich glaube an meine Geschichten. In diesem Blog könnt ihr verfolgen, ob der Glaube sich bewahrheitet und die Suche nach Lesern erfolgreich verfolgt.
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