Wie schon in den Vorartikeln beschrieben, besteht die Metropolis-Reihe aus vier Bänden. Die ersten beiden spielen in Berlin, der dritte in Paris, der letzte beginnt in Rom und mündet in eine wilde Jagd durch weite Teile der wilden Postkatastrophen-Welt des Jahres 2039. Insbesondere die Kalifate von Nordafrika.
Um noch genug Anlauf auf die »Sommerpause« zu nehmen, möchte ich den ersten Teil gerne im Mai veröffentlichen, ich bin mir aber nicht sicher, ob das klappt. Über die möglichen Stolpersteine werde ich in diesem Blog schreiben. Sicherlich auch darüber, wie ich einige aus dem Weg räume. Zum Einstieg möchte ich Euch (in Etappen) einen kurzen Überblick über die Arbeitsbereiche geben, die dabei eine Rolle spielen. Als Auftakt geht es heute um die Texterstellung an sich.
1. Texterstellung
Der Text ist fertig und wurde diverse Male überarbeitet. Über Monate stand ich in Kontakt mit Verlagen. Während des interessanten Dialogs mit den Lektoren habe ich versucht, Lob und Kritik konstruktiv aufzugreifen und den Text ständig zu verbessern. Besonders zu erwähnen ist hierbei Anvar Cukoski vom Berlin Verlag/aktuell: Piper Verlag, dessen Einsatz mir sehr geholfen hat. Am meisten hat mir aber bisher das »Zurücklesen« gebracht. Eine Technik, die mir eine Freundin von der Lauscherlounge nahegelegt hat. Sie benutzt sie um ihre Hörspieltexte auf Studioreife zu überprüfen, meinte aber (zu Recht), dass jeder Text damit gut auf »Herz und Nieren« überprüft werden könne.
Das Verfahren ist einfach: Eine Person liest einem den eigenen Text von vorne bis hinten vor und stockt, sobald etwas nicht flüssig oder nicht vollkommen gelungen wirkt. Man bekommt den Text so aus den Augen und durch die Stimme eines Lesers noch einmal serviert und merkt meist sehr schnell, was funktioniert und was noch wackelt. Den Part der »Zurückleserin« hat dankeswerterweise meine Freundin übernommen, sie war ausgezeichnet ehrlich, hat gut gemeckert und authentisch gelobt.
Dieser Dialog hat den Text reifer gemacht. Generell hat diese Art der Auseinandersetzung aber gezeigt, dass man seinen eigenen Weg finden muss und sich nicht zu sehr irritieren lassen darf. Der eine will es so, der andere anders. Lang, kurz, dick, dünn, langweilig, überladen … Jeder hat einen eigenen Geschmack und nichts ist per se gut oder schlecht. Man darf sich aus meiner Sicht nicht von Ansichten und Dogmen anderer leiten lassen, denn man läuft dabei Gefahr, zur Marionette zu werden, die den Bezug zu sich selbst und zur eigenen Stimme verliert. Das wurde bei mir immer dann besonders deutlich, wenn ich es mit Theoriewerken zur Technik des Schreibens probiert habe. Die Regeln, Gedanken und Thesen waren oft interessant und lehrreich, haben mich aber zu oft in eine Richtung »geschoben«, die ich später korrigieren musste. Es ist gut, Außenblicke zu bedenken und Lehrmeinungen zur Kenntnis zu nehmen, aber man selbst schreibt und verantwortet seinen Text. Das nimmt einem niemand ab. Punkt.
(Eine der Schreibregeln besagt, dass man den Text nie mit seiner Partnerin diskutieren soll, wenn man die Beziehung aufrechterhalten möchte. Jeder, der nicht ganz uneitel ist, weiß denke ich, was die Regel sagen will. Sie weist allerdings nur auf eine berechtigte Brisanz hin, ist als Dogma aber unbrauchbar und gefährlich. Wie die meisten dieser Regeln.)
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