In den letzten Wochen ist es mit den Bildern nicht gut vorangegangen, weil Cosimo einfach zu viel Karriere macht. Dafür hatte ich Zeit, mich noch intensiver mit dem Text und der weiteren Planung zu befassen. Ich habe mir Marketing-Gedanken gemacht und ein paar Lektoren angeschrieben. Einer hatte zwar in absehbarer Zeit keine Lücke für mein Projekt, ließ aber trotz Terminstress das Frühstück ausfallen und las stattdessen in meinem Blog. Seitdem tauschen wir uns aus. Ich weiß nicht, womit ich es verdient habe, dass er sich so meiner annimmt, aber ich profitiere sehr davon.
Er hat mir angeboten, meinen Buchanfang zu lesen und mir »einfach so« ein paar Anregungen zu geben. Ein Feuerwehrlektorat bei den Fledermäusen in der Pampa kam dazwischen, aber irgendwann schrieb er mir, dass er nun endlich verstanden habe, warum kein Verlag zugegriffen hat. Der Grund ist ebenso einfach wie frustrierend. Für mich war »Berlin Metropolis« immer Spannungsliteratur mit Thrillermerkmalen, die sich das nunmehr komplett durchgeknallte Berlin der Zukunft und das dystopische Umfeld als Kulisse wählt. Verlage können aber anscheinend nur eine Etikette auf Bücher kleben, weil sie u. a. jedes Werk möglichst griffig und aussichtsreich an die Handelsvertreter verkloppen müssen. Daran führt kein Weg vorbei. Ebensowenig wie daran ein Weg vorbeiführt, dass »Berlin Metropolis« ein Sci-Fi- und eben nicht ein Thiller-Etikett bekommen muss. So weit so unproblematisch. Sci-Fi gilt aber als so schwieriger und kleiner Markt, dass die Verlage diesen großzügig einigen Klein- und Kleinstverlagen überlassen. Im Nachhinein muss man es wahrscheinlich tatsächlich als Ehre annehmen, dass so sehr mit der Entscheidung gerungen wurde, obwohl das Genre eigentlich schon ein Blocker ist. Oder besser gesagt das Etikettenmonopol und die daran angeschlossene Handelsstruktur.
Ich kannte diese Argumentation aus der Kommunikation mit den Verlagen, hatte derart limitierendes Beiwerk inzwischen jedoch konstruktiv verdrängt. Mittlerweile habe ich zwar den Vorteil, dass ich mich nicht mehr nach den Etiketten der Verlage richten muss, sehe ich mich aber abermals mit der Ansicht konfrontiert, dass meine Bücher als Nischenwerke wahrgenommen werden. Und ich denke nicht, dass sei es sind. Im Gegenteil.
Daraus leiten sich im Wesentlichen zwei Konsequenzen ab:
Ergo: Es wird zwei Reihen geben. Die dystopische Metropolis-Reihe und eine »klassische« Krimi/Thriller-Reihe. Wie so oft führte auch in diesem Fall eine als krisenhaft empfundene Entwicklung zu einer Verbesserung. Nun kann ich an zwei Linien arbeiten und sie fürs Lektorat vorbereiten. Das gibt mir mehr Möglichkeiten und wird auch schneller zu Resonanzen führen. Ich bin also froh darüber, dass es etwas geholpert hat, da ich noch besser vor Augen gehalten bekommen habe, dass ich die Arsenale voll habe und endlich an den Wind muss. Heute am See habe ich mir gleich mal einen 9 Romane-Veröffentlichungsplan erstellt, aber den poste ich hier lieb nicht…;)
Einstweilen gibt es zur Feier des Tages noch einmal den Trailer zu Angelus Novus, der mittlerweile immerhin schon fast 5 Jahre auf dem Buckel hat, sich aber immer noch sehen lassen kann:
Und zum Thema Lektorat und Berlin Metropolis: Auch damit geht es jetzt los. Bald mehr dazu hier.
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