Heute war wieder einer dieser Morgen, den ich mit einem neuen Sketch von Cosimo begehen konnte. Hier ist er:
Da die Bilder nur Entwürfe und sehr schön aber abstrakt sind, gebe ich ein paar Hinweise zur dargestellten Szene. Dann könnt Ihr Euch besser in die Bilder hineinfühlen, wenn Ihr Lust dazu habt 😉
Der Ort, an dem die Szene spielt, ist die »Halle der Wisperer«, die in 2049 in Berlin anstelle des Berliner Stadtschlosses auf der spreenahen Museumsinsel steht. Sie wurde nach der Großen Katastrophe vom jungen Kanzler Söderberg als Monument für die Unzerstörbarkeit des Lebens und als zentraler Gedenkort errichtet. Die Große Katastrophe hat die ganze Welt zerrissen und geprägt. Berlin ist gestärkt aus der Apokalypse hervorgegangen, die Spuren des Infernos sind aber allgegenwärtig. Trotz der vielen Amüsierbereiche in der Metropole und den neuen Kulissenvierteln Mauerberlin und Wilhelminisches Viertel ist die Staatsform totalitär. Die Sicherheitspolizei ist gefürchtet, Sensoren auf den Straßen und in den Haushalten sorgen für eine totale Transparenz, die sich in der Halle der Wisperer einen volkstümlichen Anstrich gibt. Die Staatssoftware »Der Algorithmus« spielt eine Auswahl der Sensoraufnahmen und der Netzkommunikation in die Halle. Vergangenheit und Gegenwart finden zusammen und formen einen Chor aus Stimmen, der in dem leeren gothischen Kathedralenrund in stetigem Fluss durcheinanderwispert. In den Seitenkapellen speisen und formen die Stimmen Farbspiele und Installationen, die mit den Gedanken und Emotionen der Besucher interagieren und sie oft in einen Trancezustand befördern.
Die dargestellten Personen sind der hellsichtige Junge Levy und sein Schwarm Elisa. Elisas Vater, Unterrat Brandt, wurde am Anfang der Geschichte ermordet. Seitdem sucht sie den Mörder. Sie weiß, dass Levy in der Halle oft Visionen bekommt. Levy ist süchtig nach den Stimmen und geht jeden Morgen in die Halle. Seit Levy am Mordmorgen in der Halle den gekreuzigten Unterrat Brandt gesehen und einen Schock bekommen hat, ist er dem Gebäude ferngebieben. Die geliebte aber vormals unerreichbare Elisa bekniet ihn tagelang, wieder in die Halle zu gehen, um nach Erklärungen für den Tod des Vaters zu suchen. Erst als sie Levy verführt, willigt er ein und geht mit ihr in die Halle. Statt aber den Mörder ihres Vaters zu sehen wird der Junge in Visionen über die Hinterzimmer der Sünde des Wilhelminischen Viertels hineingesogen und entdeckt ein Geheimnis, das seine Mutter all die Jahre vor ihm verborgen hat.
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