Ich habe hier geschrieben, dass ich bezüglich des Artworks bei der Metropolis-Reihe etwas ganz Besonderes machen möchte. Statt »einfach nur« Illustrationen in Auftrag zu geben, wollte ich eine eigene Kunstreihe zum Buch produzieren. Mit großformatigen Bildern und eher in Richtung Ölmalerei als in Richtung klassische Buchillustration/Zeichnung. Ich wollte Bilder produzieren, die selbst an Loftwänden beeindrucken und ganz eigene Welten und Werte schaffen.
Es fühlte sich ebenso schlüssig wie größenwahnsinnig an, ich konnte nicht von der Idee lassen. In den letzten Wochen habe ich mit mehreren Künstlern gesprochen, mich aber innerlich schnell auf Cosimo Miorelli »eingeschossen«. Sein Stil passt perfekt zu meinem Buch und zu meinem Geschmack. Außerdem habe ich durch seine Spezialität, das Live-Painting, sofort viele Ideen für Events und begleitende Promotion bekommen.
Hier seht Ihr ein paar seiner Arbeiten:
Obwohl ich weiter mit anderen Künstlern verhandelt habe, war ich mir schon bei der ersten Durchsicht von Cosimos Arbeiten klar darüber, dass ich eigentlich nur mit ihm arbeiten möchte. Unklar war nur, ob, wie und zu welchen Konditionen ich ihn für meine Buchreihe gewinnen könnte. Der erste Kontakt per Mail lief gut, er hatte keine Zeit, meine Exposés durchzulesen, aber er fand den Trailer »bladerunnerish enough to like it«. Seitdem haben wir uns ein paar Mal getroffen und Potentiale eingekreist, gestern haben wir entschieden, dass wir zusammenarbeiten wollen.
Wie es scheint, ist er genauso begeistert von dem Projekt wie ich, wir haben uns gegenseitig hochgeschaukelt. Meine erste Idee war, die sieben Großteile des Buchs durch Bilder von ihm einzuleiten. Bei der gemeinsamen Konzeptarbeit haben wir gemerkt, dass die Welt von Metropolis so vielschichtig und bunt und die Handlung so komplex ist, dass wir mit ein paar Bildern nicht auskommen werden. Es wird nach derzeitigem Stand darauf hinauslaufen, dass es alle 10-15 Seiten eine ganzseitige Illustration/Kollage von ihm gibt, damit die Bilder einer eigenen Linie folgen und das Ganze in sich geschlossen ist.
Auch diese Ideenflut ist Fluch und Segen zugleich. Es ist ein Geschenk, dass ein Künstler wie Cosimo Wochen seiner Zeit in das Projekt stecken und viel eher mehr als weniger machen will. Als ich mir aber vor Augen hielt, wie viel das trotz Freundschaftspreis und fairem Willen zur Selbstausbeutung seinerseits kostet, wurde mir kurz schwindelig.
Kurzum, ich war vorsichtig euphorisch, als ich am Kanal zurück nach Hause ging. Die Summe hat mir Angst gemacht, aber letztendlich hat sie die Gedanken an eine Crowdfunding-Kampagne in ein neues Licht gerückt. Beim abendlichen Joggen sind mir die Ideen nur so im Kopf herumgetobt. Noch bevor ich die Spree wieder hinter mir gelassen hatte, hatte das Projekt eine neue Größenordnung angenommen und es fühlte sich sehr gut an. Davon davon an anderer Stelle mehr. Freut Euch einstweilen auf Cosimos erste Entwürfe, die bald hier vorgestellt werden.
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